MOLOTOW, THE KECKS UND EIN BACKYARDKONZERT

Kleingehäckselte Pflanzenteile wehen auf meine Windschutzscheibe. Es ist Erntezeit und der Traktor vor mir hat seinen Hänger vollgeladen. Langsam schlängeln wir uns die Landstraße entlang, der Gegenverkehr zieht vorbei, die Sonne lässt aufgewirbelte Staubwolken über den Feldern flimmern. Noch eine Stunde bis zum Ziel und im Kofferraum rollen ein Dutzend Äpfel bei jeder Kurve von… MOLOTOW, THE KECKS UND EIN BACKYARDKONZERT weiterlesen

BARNS COURTNEY / TEIL 2

Es ist Donnerstag, der 31. Oktober. Zwischen den beiden bodenlangen Vorhängen ist ein kleiner Spalt, durch den spärliches Licht vom Fenster einfällt. Das Bett ist weich. Und meine Decke raschelt leise, als ich ich den Arm ausstrecke. Auf dem Nachttisch taste ich nach den Umrissen meines Handys. Das grelle Licht des Displays blendet meine noch… BARNS COURTNEY / TEIL 2 weiterlesen

IM SOG DER DÜSTEREN WELLEN

Einzig eine schmale Tür hindert nunmehr den Zugang zu dem kleinen Raum. Abzweig eines gedrungenen, verwinkelten Gangs im Backstagebereich des Molotow. Von roten Wänden begrenzt. Ein schwarzer Stern hebt sich vom signalfarbenen Untergrund ab. Und drei mit Kreide darauf geschriebene Worte sind Hinweis, was das Senken der Türklinke offenbart. The Ninth Wave. Zwei Personen sitzen auf… IM SOG DER DÜSTEREN WELLEN weiterlesen

EIN ABEND MIT PFIFF

Die im Boden eingelassenen Luken geben geöffnet zwei Treppengänge frei. Stufe an Stufe reiht sich der Weg zu den Räumen des Mojo Clubs. Das Licht gedimmt. Stehende Luft, im Gegensatz zur frischen Brise eine Etage höher auf der Reeperbahn. Musik erklingt bereits, als ich endlich im Club stehe. Eine Wand zahlreicher Rücken beschränkt meine Sicht auf… EIN ABEND MIT PFIFF weiterlesen

DIESE SHOW IST NOCH NICHT ZU ENDE

Man könnte meinen, die Temperaturen am Nachmittag des 24. Aprils wollen mich an die sich anbahnende Hitzewelle in der Großen Freiheit 36 gewöhnen. Doch auch der intensive Sonnenschein konnte mich auf Bevorstehendes nicht vorbereiten. Erwartungsfroh und mit Sohlen glitzernder Schuhe unter den Füßen betrete ich den Club. Stickige Luft schlägt mir entgegen, zum Ende des… DIESE SHOW IST NOCH NICHT ZU ENDE weiterlesen

THE HUNNA

Zunächst war ich skeptisch. Nur vereinzelt verirrten sich bisher Besucher*innen in den Mojo Club. Vorwiegend junge, weibliche Fans, die wie von einer Streubüchse in den Raum gesät wirken. Es ist bereits kurz vor acht, doch meine Zweifel bewahrheiten sich nicht. Auf einen Schlag füllt sich der Club auf der Reeperbahn. Spätestens nach einer Erwärmung angeleitet… THE HUNNA weiterlesen

JETZT BIN ICH FREI

Von der Decke baumeln Glühlampen herab. Durch die verglaste Front scheint es, als ob die kleinen Lichtgefäße durch das Café schweben. Ein filigraner Eindruck, doch nicht ganz Reeperbahn. Es hat zu dämmern begonnen, 20:30 Uhr. Und lockt die Nachtaktiven auf die Straße. Auch in das Mojo Jazz Café. An vereinzelten Tischen im verwinkelten Raum sitzen… JETZT BIN ICH FREI weiterlesen

HÜFTSCHWUNG UND ZEITREISE

Dass an einem Montag große Ungeduld von mir abfällt, da endlich die neue Woche beginnt, kommt wohl nicht so oft vor. Der erste April jedoch, war etwas Besonderes. Schon als ich am Morgen die Weser auf einer großen Brücke überquere, um im Bremer Weserburg Museum unter anderem eine Kunstausstellung anzusehen, weiß ich, dass heute ein… HÜFTSCHWUNG UND ZEITREISE weiterlesen

IM RAUSCH

Ankmerkung: twenty one pilots in Hamburg und Berlin. Lang herbeigesehnt. Sehr emotional. Und zu einem gewissen Grad unbeschreiblich. In Voraussicht, dass die noch intensiven Eindrücke mit der Zeit verblassen, soll dieser Text als Erinnerung dienen. Da beide Konzerte für mich ein zusammenhängendes Erlebnis waren, verschmelze ich im Folgenden beide Perspektiven. Einmal Oberrang, einmal Innenraum, sechste… IM RAUSCH weiterlesen

EINE SCHWÜLE WINTERNACHT

Riesige Tourbusse. Drei, vier Stück. Sie reihen sich dort an der Straße. Wie all die warm angezogenen Leute, die sich langsam vorwärts schieben. Zwischen Gruenspan und Großer Freiheit 36 nähe der Reeperbahn. Ein Freitagabend, an dem sich die Konzertsäle füllen. Ich warte ebenfalls, die Bahn hat Verspätung. Bei meinem Eintreffen am Gruenspan, schlängelten sich die… EINE SCHWÜLE WINTERNACHT weiterlesen

ALARMBEREITSCHAFT UND GEMEINSCHAFT

Es ist Dienstag, der 15. Januar. Wetter wie im Herbst. Und während sich meine Mitstudierenden in den Hörsaal begeben, steige ich in den Zug nach Hamburg. Die Abendvorlesung wird heut einem ersehnten Konzert weichen müssen. Noch im Schummerlicht des Wagens 4 tausche ich Pflichtlektüre gegen pinken Lidschatten. Passend zu den Socken. Nur schwarze Herzen rechts… ALARMBEREITSCHAFT UND GEMEINSCHAFT weiterlesen

GEMISCHTE GEFÜHLE

Manchmal glaube ich, die Menschen einschätzen zu können. Anhand ihrer Frisuren oder dem T-Shirt, das sie tragen. Indem ich beobachte, wie sie sich verhalten, wie ihr Aussehen Eindrücke kommuniziert, die ich mit einem bekannten Schema verknüpfe. Was sie wohl für Musik hören? Sind sie auf dem Weg zum gleichen Konzert wie ich?  Genau das habe… GEMISCHTE GEFÜHLE weiterlesen

BLITZEINSCHLAG

Ganz leise zuerst. Tröstend nimmt mich die Melodie in den Arm. Die Augen geschlossen, den Kopf schwer von Gedanken an die Schulter gelehnt. Dann im nächsten Moment ein Aufschrecken, das sich dem Trübsinn entreißt. Wild von sich stößt. Ein Paukenschlag, der donnernd den Saal erzittern lässt. Ein zuckender Blitz, der über allem schwebt. Und dessen Licht, das… BLITZEINSCHLAG weiterlesen

GIG #53 OF 2018

Bisher wurden sie vernachlässigt. Die Erinnerungsfetzen an den festlichen Auftakt meiner diesjährigen Konzertjahreszeit in Hamburg. Denn mir schien es, als hätten diese Ereignisse den Bedarf, einer ordentlichen Reifezeit zu unterliegen, bevor sie auf dem Blog serviert werden. Wie bei einem guten Käse eben.  Also reflektierte ich in den letzten Tagen gründlich. Zählte die Schritte hinaus… GIG #53 OF 2018 weiterlesen

VON UNERREICHBAR – UND GREIFBARKEIT

Ein glockenhelles Knistern erfüllt die Luft. Elektrisierende Spannungen im Raum, die genauso gut ausgesandte Signale eines fernen Sterns hätten sein können. Doch der Ursprung dessen ist greifbarer als jeder Himmelskörper, der heut die Nacht erleuchtet. Und dennoch nicht so nah wie die Instrumente vor mir vermuten lassen, denen dieser Klang entstammt. 5000 Meilen entfernt. „Ich… VON UNERREICHBAR – UND GREIFBARKEIT weiterlesen

EINE WOCHE – ZWEI KONZERTE

Gleich zweimal in dieser Woche verbrachte ich meine Abende musiklauschend inmitten einer Menge Konzertbesucher. Und wie sich erwies, hätte ich mir keinen besseren Tagesabschluss für den Dienstag und Mittwoch vorstellen könnnen. Denn im Gegenzug zu meinen schon früh mit Euphorie erworbenen Tickets erhielt ich den Eintritt zu einzigartigen, musikalischen Darbietungen und Momenten, auf die ich… EINE WOCHE – ZWEI KONZERTE weiterlesen