JUGENDLICHER PEP IN PERSON

Wozu Sprungbretter? Von 0 auf 100 aus dem Stand – Yungblud ist Daseinsbeweis für den längst verloren geglaubten jugendlichen Pep einer energiegeladenen Generation. Denn das ist es, was der junge Brite verkörpert. Eine Ladung Energie.

Lebhafte Bühnendynamik, die meine Erwartungen übertrifft. Frech, ungeschliffen. Und mehr als die pinken Socken, sticht nur der Träger dieser heraus.

Mit einer überzeugend tatkräftigen Präsenz und ausgelassener Stimmung betritt Yungblud am Dienstag, den 23. Januar 2018 die Bühne des Musik und Frieden. Die schwarze Kapuze tief im Gesicht. Rebellischer Auftritt. Ein Level der Begeisterung. Und das Publikum ist hingerissen.

Dank einer gigantischen Sprungkraft weiß Yungblud die Bühne auch in der Vertikalen zu nutzen. Oder effektvolle Requisiten als Untermalung der Musik einzusetzen. Megafon. Spraydose. Eben noch Teil des Songtextes, jetzt in physischer Form als Teil der Show – mit neongelber Farbe prangt nun „Berlin“ auf dem Plakat, das als Bühnenhintergrund dient.

Nicht allein die Show überzeugt. Texte, die mehr transportieren als leere Worte.

Ein Ausdruck der Entrüstung, Ergriffenheit im Gesang. Herzblut. Denkanstoß. Identifikation. Dann die Kombination aus packenden Rhythmen und einprägsamen Melodien, vereinzelt interessant angeraut. Die musikalisch ansprechende Verpackung für eine Message, die nach Aufmerksamkeit verlangt.

Fasziniert von der beobachteten Parallele zwischen dem „auf der Bühne Stehen“ und dem „lebendig Sein“. Ein Konzert wie ein Lebensgefühl. Dafür bin ich dankbar. Und obwohl Debüt-EP und drei, vier bisher unveröffentlichte Songs noch kein „ordentliches Set“ füllen, hat die Umsetzung dessen doch Herz und Geist mit Schwung und Kraft gefüllt.