Es war nicht beim Stöbern auf Oma’s Dachboden. Keine verstaubte Kiste in der Ecke neben dem antiken Grammophon. Eher auf ganz unromantischem Weg und in ganz und gar charmeloser Umgebung traf ich auf das schwarze Gold mit Rille.
die Erste / twenty one pilots – Vessel
Und auf einmal hielt ich meine erste Platte in den Händen. Natürlich war meinem Unterbewusstsein der Aufschwung dieses wiederbelebten Mediums bekannt. Seit einiger Zeit sogar. Doch erst in diesem Moment (irgendwann im Sommer 2016) spürte ich eine aufrichtige Anziehung zu diesen riesigen, schwarzen Scheiben. (Fun-Fact: Meine erste Platte ist noch nicht mal schwarz.)
Ein eigener Plattenspieler? Zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Meine Taktik? Die neue Platte so oft und so laut auf dem Spieler meiner Eltern zu hören, bis diese ihn mir mit wehenden weißen Fahnen überlassen.
der Dachbodenfund / The Rolling Stones, Creedence Clearwater Revival, Neil Young – Harvest
Das Interesse geweckt und den ein oder anderen erfolgreichen Fund in Aussicht, beginne ich nun doch meine persönliche Dachbodenexpedition. Mitgenommen habe ich Material für ruhige Minuten – Neil Young. Oder die time to rock. Wohl eher die Klassiker in meinem Plattenregal. Neben denen ebenso die Klassik ihren Platz hat.
die Klassische / Glenn Gould – Goldberg Variationen, Mozart Die Klaviersonaten
Ausgelöst durch das Lesen einer Biografie. Unterstützt von einem netten Herrn, der mir nach Auflösung seiner Klassiksammlung seine Glenn Gould Platten überließ – meine Faszination für die Interpretationen Gould’s, für diese Klavierstücke mit Seele. Übrigens sind die Sonaten, die fünf Vorder- und Rückseiten füllen, ein guter Hausaufgabensoundtrack.
der Dauerbrenner / Drangsal – Harieschaim
Wenn Glenn Gould seltener auf meinem Plattenteller zu finden ist (was natürlich nicht daran liegt, dass ich selten meine Hausaufgaben mache). Dann ist das Debütalbum Drangsal’s ein echter Dauerbrenner. Meine Freude diese Platte zu hören ist unbeschreiblich – jeder Song ist ein Volltreffer und macht das Gesamte dadurch nicht weniger großartig. Damit meine ich auch die Aufmachung, das Cover und die absolut krasse Schriftart, die mich jedes mal, wenn ich die Platte heraushole, vom Plattensleeve her anlacht.
das Schmuckstück / Bilderbuch – Schick Schock
Schon früh war mir klar, dass sich das Plattensammeln nicht allein auf die gute Musik, das Herz der Platte, beschränkt. Genauso wichtig ist das Design, die Aufmachung, ein liebevoll durchdachtes Konzept. Was ist schöner als ein tolles Album, das alle Sinne anspricht? Da darf es schon einmal ein Gatefold-Cover sein und goldene Schrift bzw. Schutzhüllen, die im Licht glänzen.
der Regenbogen / Razz – Nocturnal, Gerard Way – Pinkish/Don’t Try, Blaenavon – That’s Your Lot, Imagine Dragons – Evolve, My Chemical Romance – Greatest Hits
Ach, und da immer nur schwarze Vinyl doch langweilig sind – ein bisschen Farbe und Individualität schaden nie. Ob blau, weiß, pink gesprenkelt, grau oder komplett durchsichtig. Spezial Editionen jeglicher Art sind immer willkommen.
Die vier genannten LPs und eine 7″ sind nicht nur hübsch anzusehen. Wie ich Dir hier schon verkündet habe, bin ich z.B. von der Nocturnal Platte mehr als entzückt. Doch auch Blaenavon haben mit That’s Your Lot ein meisterhaftes Gesamtwerk geschaffen.
Mittlerweile ist auch der eigene Plattenspieler kein entfernter Traum mehr. Zu meinem 18. Geburtstag bekam ich ein silbernes Goldstück an Spieler, den Denon DP-300F. Und meine Zufriedenheit befindet sich nun auf höchstem Level – endlich besitze ich einen wunderschönen Plattenspieler, der meiner geliebten Sammlung gerecht wird.
die Rarität / Jack White – Acoustic Recordings
Okay, bis jetzt bereichert keine wirklich seltene Platte mein Regal. Jedoch sind die Acoustic Recordings von Jack White ein kleiner Schatz für mich. Da ich mich einerseits noch nie so sehr darüber gefreut habe, eine diverse Vinyl in meinen Händen zu halten wie diese. Andererseits ist das mein bisher einziges signiertes Exemplar. Signiert von Jack White. hui.
der Flohmarktfund / Talking Heads – Stop Making Sense
1/24 meiner Schallplatten habe ich aus einem ziemlich ranzigen Karton gerettet, der ohne Beachtung bei einem Flohmarkt in der letzten Ecke stand. Und tatsächlich hat sich die Aktion gelohnt, denn die Live-Aufnahmen von Talking Heads sind überraschender Weise zu einer meiner Lieblingsplatten (falls das überhaupt existieren sollte) geworden.
die Single / David Bowie – Heroes, Parcels – Overnight, YAK – All I Need Is Some Sunshine In My Life, Young The Giant – Mirrorball, Bob Dylan – Like A Rolling Stone
Einige Zeit im Hintergrund meiner Sammlung – die Singles (für einen leider deutlich kürzeren Hörspaß). Doch von Zeit zu Zeit sammeln sich diese kleinen Scheiben – manche als Teil des Rolling Stone Magazins oder als Mitbringsel von Konzerten. Ganz drum rum bin auch ich nicht gekommen.
der Elvis / Elvis – Gold Records, Good Rockin‘ Tonight
Ebenso wenig wie ich um die gute, alte Elvisplatte herumgekommen bin. Ganze drei Schmuckstücke, die (wenn ich ehrlich bin) sehr oft ihre Runden auf dem Plattenspieler drehen. Und damit ist Elvis auch der am meisten vertretene Künstler in meiner Sammlung.