Lust auf ein Heißgetränk an einem ungemütlichen Wintertag? Jetzt wo Glühwein To-Go verboten ist, muss eben der ganze Liter auf Vorrat gebrüht werden. Für die heimische Stube. Und wer noch auf der Suche nach einem Rezept ist – hier bist du genau richtig. Es folgen Zutaten für einen fruchtigen, weihnachtsgewürzten Glühwein in seiner weißen vin chaude blanc Version. Und weil das immer noch ein Musikblog ist, gibt es dazu passend eine musikalische Interpretation des Rezeptes in Form einer Playlist.
Für diesen Beitrag möchte ich mich bei Rosalie bedanken, die nicht nur beim Songbrainstorming mit von der Partie war, sondern auch alle Ideen in eine akustisch wunderschön schlüssige Reihenfolge gebracht hat. (Also hör die Playlist unbedingt ohne shuffle Modus von oben nach unten!). Doch nun geht es ran an den Riesling:
Zuerst wird eine stabile Basis benötigt. Eine Flasche trockener Riesling – klingt wie Size of the Moon von Pinegrove oder Rub My Eyes von Hearts Hearts sanft, ein bisschen schwermütig. Und Lonely Boy von Becca Mancari duftet nach Aprikosenblüten. Beim Öffnen der Flasche spritz etwas Flüssigkeit daneben. Like Sugar von Chaka Khan. Dann perlt der Riesling in einen großen Topf und vermischt sich mit 200 ml Apfelsaft. Die bernsteinfarbene Flüssigkeit glitzert im vergangenen Herbstgold von Liz Metta’s Dreaming, Switch von Biig Piig und einem Chor bei To Feel Good von Swim Deep.
Das Grundgerüst steht und wird unter leichter Hitze und rauschenden Tönen wie Edwin Rosen’s leichter//kälter mit einer träumerisch-sanften Stimmung umgerührt, ohne es zum Kochen zu bringen. Bis die ausschlaggebenden Gewürze und Aromen nun dazu kommen. Begonnen mit fünf Esslöffeln flüssigem Honig. Songs wie Honey Sweet von Blossoms oder Free Ghost von Sofia Portanet verleihen dem Wein eine samtige Süße.
Als nächstes folgt eine halbe Vanilleschote. Die kleine Erinnerung an Sommer und Eissorten. Wir fangen an zu Off the Radar von Noga Erez, A Different Kind of Life von Nation of Language oder Feel The Way I Want von Caroline Rose um den Herd zu tanzen, ein blumig warmer Sonnenuntergang im Hinterkopf. Noch eine erfrischende Note gesellt sich mit drei Scheiben Ingwer zum Wein.
Dann endlich die weihnachtliche Würze! Die ersehnten Zutaten werden in den Topf geworfen, mehr oder weniger nach Geschmack: eine Zimtstange, Sternenanis und zwei Nelken. Feiner Klang im Hintergrund wiegt die Spekulatius-Zeit ein. Christmas Will Break Your Heart von LCD Soundsystem oder Christmas Eve (Soul Purpose) von Blossoms lassen in Weihnachtsmarktmanier die Hände an der dunkelblauen Glühweintasse wärmen. Zumindest schonmal in Gedanken, denn für das perfekte Finish des Getränks fehlen noch zwei Zutaten.
Die geriebene Schale einer halben Orange. Es können auch die fruchtigen Scheiben der Orange mit im Topf erwärmt werden. Das gibt ein Aroma, damit der Alkohol nicht so bitter vorschmeckt. Make Out In My Car in der Sufjan Steven’s Version durchbricht unauffällig, aber süß das süffige Gewand. Hinzu kommen 30 ml Swabian Applejack. Talk About It von Andreya Casablanca oder Crazy von Rikas. Ein Schuss davon und das Vergnügen kann beginnen.
Jetzt, wo alle Zutaten vermengt sind, darf das Heißgetränk in eine schöne Tasse geplätschert werden. Rote Lippen (Levin Goes Lightly) nippen am Glühwein. Und der ist so gut, dass nachgeschenkt wird – bis alle drunk under the christmas liegen. Cheers!
Hier für Eilige nochmal alle Zutaten zusammengefasst:
- eine Flasche trockener Riesling
- 80 g Zucker
- 200 ml Apfelsaft
- fünf Esslöffel flüssiger Honig
- eine halbe Vanilleschote
- drei Scheiben frischer Ingwer
- eine Zimtstange, Sternenanis und Nelken
- die geriebene Schale einer halben Orange
- 30 ml Swabian Applejack
(ps. wer wie ich auf Alkohol verzichtet, kann den Riesling mit einer Flasche weißem Traubensaft ersetzen und statt Swabian Applejack einen kleinen Schuss Holunderblütensirup zum finalen Pimp verwenden – dann aber die 80 g Zucker auch gern weglassen.)
Das Originalrezept findest du bei zartbitter & zuckersüß .