„I will start a punkrock band that everyone will love“ – Der will-future in diesem Satz impliziert ein zukünftiges Vorhaben, das mittlerweile in die Tat umgesetzt wurde. Der Gitarrist trägt diese Zeile in monotonem, doch eindrücklichem Sprechgesang vor. Die Band mit der er auf der Bühne steht heißt Lawn Chair. Ich kann gerade nur für mich schreiben, aber ich liebe die! Nach dem Konzert am 26. Mai im Schokoladen sogar noch ein bisschen mehr.
Das Quintett aus Köln verbreitet live in concert so gute Stimmung, dass es schwer fällt, sie nicht zu mögen. Zwischen verzerrten Tanzbewegungen und Gitarrenmelodien schwebt ein stimmungsvoller Indie-Chorus. Die geliebte Dumpfheit des Posts und Punks wird mit melodiösen Ohrwurmzeilen verflochten. Einige Lieder sind nostalgischer Indierock, wie ich ihn am liebsten habe. Und die Euphorie des Musikmachens hat alle fünf Bandmitglieder durchsogen, mit einem Zwinkern und viel Freude fließt sie von der Bühne ins Publikum, das sich ausgiebig im Rhythmus bewegt.
Zwölf ganze Songs und eine Zugabe genießt der Schokoladen an diesem lauen Freitagabend. Ich mag alle davon, aber besonders das auf der Setlist als „LAAF“ vermerkte Lied. Das kann die Band gern bald als nächstes rausbringen. Nach der vor Kurzem erschienen zweiten EP mit den Bangern „Punkrock Band“ oder „Sunset Heartbreak“. Es gibt auch ein ruhigeres Lied im Set, wo zum ersten Mal die Stimme der aus Seattle stammenden Sängerin so richtig zur Geltung kommt. Jetzt ist das Gesungene noch glasklar, dann von schäumenden Gitarren gedämpft.
Ich habe die Band über TikTok entdeckt, wo unter dem Motto „posting my music every day until someone notices“ ein Video auf meine for you page gespühlt wurde und ich habe das nicht nur wahr-, sondern direkt zu Herzen genommen. Die gesamte Diskographie auf Spotify durchgehört. Und bin jetzt ein Fan. Bist du es auch? Spürst du es auch, dieses Neue-Lieblingsband-Potenzial? Ich verspreche dir, ein Konzert wird dich überzeugen.