Wir haben einen Tag vor Heiligabend. Und irgendwie konnte ich es mir dieses Jahr nicht nehmen, eine Weihnachtsplaylist zusammenzustellen. Der Titel heißt weifei (= kurz für weihnachtsfeier). Doch anstatt nur wahllos einige Songs vorzustellen, gibt es heut etwas Besonderes. Zusammen mit den beiden Mädels vom Tschau Kakao Podcast haben wir eine Idee ausgearbeitet, die auf der Charles Dickens‘ Geschichte A Christmas Carol basiert.
Statt einem Geistertrio der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht, suchen uns heut Songs heim – ein alter Christmas Klassiker, eine Coverversion dazu (die nicht älter als bis zum Jahr 2015 sein darf) und Spekulationen, wer diese Melodien nächstes Jahr in die Tasten hauen könnte. Sarah und Lisa haben in ihrer letzten Podcastepisode schon ihre wunderbar weihnachtliche Auswahl an Lieder vorgestellt. Und ich schließe jetzt mit den folgenden fünf Songs daran an. Da mir jedoch die Kreativität für zukünftige Versionen fehlte und Sarah und Lisa in der Hinsicht echt durchdachte Sachen vorgelegt haben, musst du für den Part schon in den Tschau Kakao Podcast reinhören…
Jingle Bells
Bei Recherche zum Ursprung dieses allbekannten Klassikers musste ich erstmal feststellen, dass es gar kein Weihnachtssong ist. Macht irgendwie Sinn, da thematisch nur eine Schlittenrennfahrt behandelt wird. Für mich gehört der Song trotzdem in die Weihnachtszeit. Und zu diesem, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts komponierten Winterlieds, gibt es eine rockige 2020 Neuauflage der amerikanischen Band Bleached.
Christmas Wrapping
Ich würde fast sagen, dass dieses Stück – original von der Band The Waitresses aus dem Jahr 1982 – eines meiner liebsten Weihnachtslieder ist. Und auch wenn die ursprüngliche Variante schon ein echter mitsing und -schwing Hit ist, legt JAWNY noch einmal eine Schippe drauf. In einer Spotify Single vom letzten Jahr gibt die leuchtende Stimme des Sängers dem Song einen neuen Glanz. Und dann dieses warme „na na na nannanana, merry christmas merry christmas“..
Wonderful Christmastime
Den Fall, dass mich der Gesang bei der Coverversion überzeugt, habe ich auch bei Wonderful Christmastime. Das Lied von Paul McCartney kam 1979 raus. 39 Jahre später covern es Blossoms. Ich liebe ja sowieso die Stimme von Tom Ogden, die jedes Mal wie goldener Honig über die Zunge perlt. Und dann noch dieses Gitarrenspiel zwischen den Strophen.
Carol Of The Bells
Im Jahr 1919 hat der ukrainische Komponist Mykola Leontovych die Musik für dieses Christmas Carol komponiert. Besonders fasziniert finde ich immer wieder die vielen Schichten, auf die ich mich einzeln beim Hören konzentrieren kann oder das ganze einfach wie ein Wasserfall vor sich hin fließt. Und das Londoner Quartett The Big Moon hat 2019 eine wunderschöne Version dazu vertont. düster, geheimnisvoll, weich.
Last Christmas
Obwohl die Mädels vom Tschau Kakao Podcast bereits diesen Song vorgestellt haben, möchte ich dich auch in meiner Auswahl nicht damit verschonen. Und für diesen 1984er Popsong von Wham! habe ich gleich zwei Coverversionen. Angefangen mit einem Stück von Aaron Taos, der letztes Jahr unter dem Titel Christmas Classics nicht nur Last Christmas, sondern auch einen Song namens Quarantine Christmas aufgenommen hat. Wie passend, immer noch.
Und die zweite Version ist wie bei JAWNY eine Spotify Single. Eingespielt im Jahr 2018 im Metropolis Studio, London. Von der Indiepop Band Pale Waves. Die kriechenden Gitarren am Anfang lassen das Stück etwas langsamer, schwerer wirken als im Original. Perfekt ergänzt wird diese melancholische Atmosphäre vom elegischen Gesang Heather Baron-Gracie’s.
Doch es sind nicht nur Weihnachtsklassiker in der weifei Playlist. Auch Peach Pit sind mit Did I Make You Cry on Christmas Day? (Well You Deserved It!) dabei. Oder, was auf keiner Indie Weihnachtsliste fehlen darf: On Christmas Night von Nelson Can. Da fällt mir ein, noch ein unterhaltsames Cover ist die vor Kurzem erschienene Feliz Navidad Version von shame. Ja, aber am besten du hörst dich selbst durch meine Sammlung: